Sonntag, 26. April 2015

Bienen, Hummeln und Blütenrausch

Als ich heute Morgen aus dem Fenster schaute, war mein erster Gedanke, ob es denn nun endlich mal geregnet hat? Aber leider alles trocken. Also heißt es weiter hoffen, auf die angesagten Regenschauer.
 

Mein erster Blick fällt jeden Morgen beim Öffnen des Schlafzimmerfensters auf die Japanische Zierkirsche und das Gewächshaus.


Die Zierkirsche steht zurzeit in voller Blüte. Im Sommer ist sie ein guter Schattenspender für das Gewächshaus, wenn die Mittagshitze vom Himmel knallt.

 Leider hatte sie beim Wintereinbruch im Oktober 2012 ziemlich gelitten. Die Äste hatten sich durch den schweren Schnee bis auf den Boden gebogen. Davon hat sich die Zierkirsche nicht wirklich wieder gut erholt, der Stamm ist seitdem irgendwie gesplittert und ich hoffe, dass wir sie nicht fällen müssen.

Wintereinbruch Oktober 2012

Denn jedes Jahr ist sie ein wunderbarer Tummelplatz
 für Bienen und Hummel.

 



Mein nächster Blick am Morgen geht auf die Wiese, den Kirschbaum und den Pflaumenbaum. Da ich in der Woche sehr zeitig aus dem Haus gehe, genieße ich den Blick in den Garten besonders am Wochenende, wenn die ersten Sonnenstrahlen in den Garten fallen, die Vögel zwitschern, die Amsel ihr Morgenlied singt.


 Auch Familie Star und Familie Blaumeise haben aus ihren "Mietwohnungen" einen schönen Blick in den Garten. Und die Stare träumen bestimmt jetzt schon von den leckeren Kirschen.

Vor 3 Jahren haben wir einen alten großen Apfelbaum aus dem Garten entfernt und dafür zwei Neue gepflanzt. In diesem Jahr tragen sie zum ersten Mal Blüten und ich bin gespannt, ob wir in diesem Jahr schon mal einen leckeren Apfel essen können.

Apfelblüte
 
Pflaumenblüte

Die Bienen und Hummeln waren in den letzten Tage sehr fleißig in den Obstbäumen und es summte und brummte so herrlich den ganzen Tag.

Landeanflug


Mit dem nachfolgenden Auszug aus Wilhelm Buschs: 
 "Schnurrdiburr oder Die Bienen"

wünsche ich euch einen wunderschönen Sonntag. Es ist zwar noch nicht ganz Mai, aber so lange dauert es ja nicht mehr.



Erstes Kapitel (Auszug)Wilhelm Busch 1832-1908


Sei mir gegrüßt, du lieber Mai,
mit Laub und Blüten mancherlei!
Seid mir gegrüßt, ihr lieben Bienen,
vom Morgensonnenstrahl beschienen!

Wie fliegt ihr munter ein und aus
in Imker Dralles Bienenhaus
und seid zu dieser Morgenzeit
so früh schon voller Tätigkeit.

Für Diebe ist hier nichts zu machen,
denn vor dem Tore stehn die Wachen.
Und all´ die wacker´n Handwerksleute
die hauen, messen stillvergnügt,
bis daß die Seite sich zur Seite
schön sechsgeeckt zusammenfügt.

Schau! Bienenlieschen in der Frühe
bringt Staub und Kehricht vor die Tür;
Ja! Reinlichkeit macht viele Mühe,
doch später macht sie auch Pläsier...



Samstag, 25. April 2015

Von Papageien und anderen Tulpen

Der Garten ist im Moment in einem wahren Blütenrausch. Die Obstbäume blühen und in den Blumenbeeten haben die Tulpen ihren großen Auftritt. Ich glaube von keiner anderen Pflanze gibt es so viele verschiedene Farben und Formen.


Während die ersten frühen Tulpen bereits verblüht sind, öffnen die nächsten ihre farbenprächtigen Blütenkelche.



Jeder findet dabei sicher seine Lieblingsfarben und -formen. Egal ob man elegantes Weiß oder die leuchtenden Papageientulpen mag. Im Frühling kann es bei mir im Garten ruhig sehr bunt aussehen. Deshalb habe ich auch viele ganz verschiedenfarbige Tulpen.


Papageien Tulpen

Als ich zum ersten Mal Papageientulpen hatte, war ich etwas verwundert. Sie waren einfach nur grün. Die Blüten waren alle grün, als sie sich öffneten waren sie immer noch grün und das über mehrere Tage. Ich war schon etwas erstaunt, da die Verpackung ja etwas ganz anderes versprach. Hatte ich jetzt ein Blumenbeet voller grüner Tulpen?



Doch dann nach ein paar Tagen begannen sich die Blütenkelche zu färben und mit jedem Tag wurden die Farben kräftiger und leuchtender und die Tulpen hatten ihren Namen zu Recht.









Einige Tulpen standen schon in unserem Garten, sodass ich nicht genau weiß, um welche Sorte es sich dabei handelt. Zum Beispiel diese schöne rosa "fransige" Tulpe.


Die Sorte "Toronto" gehört zu den Botanischen Tulpen und blüht sehr zeitig im April.



Die nächsten Tulpen stammen aus einer "Triumph" Tulpenmischung und sind zum Teil zweifarbig.




Die Tulpe "Gavota" ist eine wunderschöne zweifarbige Tulpe (mahagoniefarben/gelb) und gehört ebenfalls zur Gruppe der Triumph-Tulpen. Sie blüht sehr zuverlässig und ist sehr kompakt und standfest.




So nun wünsche ich euch ein schönes Wochenende. Genießen wir noch die letzten warmen Sonnenstrahlen heute. Aber der angesagte Regen ist ja wirklich auch nötig und der Garten braucht ihn ganz dringend.

                                                                                                                                                            


Donnerstag, 23. April 2015

Husten, Schnupfen statt Blütenduft...

Seit einigen Tagen hat mich so ein grippaler Infekt lahmgelegt. Statt Blütenduft zu genießen, inhaliere ich verschiedene Kräuter, liege ab und zu im Erkältungsbad und hoffe, dass es gaaaanz schnell wieder vorbei geht. Vielleicht hätte ich mal all eure guten Tipps in den Blogs über Kräuter wie Brennnesseln und Bärlauch nicht nur lesen, sondern auch mal ausprobieren sollen. 

Der Pflaumenbaum blüht bei herrlichstem Sonnenschein.

Ich glaube es gibt für einen Hobbygärtner nichts Schlimmeres, als im Frühling und noch dazu bei solchem Wetter außer Gefecht gesetzt zu sein. Also unternehme ich ab und zu einen kleinen Rundgang durch den Garten, um etwas frische Luft zu schnappen, schieße hier und da mal ein Foto und dann bin ich schon wieder so schlapp und mache es mir wieder auf dem Sofa gemütlich, um Kraft zu tanken.

Apfelbaum, Japanische Zierkirsche, Kirschbaum und Pflaumenbaum fangen an zu blühen.


Zum Glück gibt es ja den Laptop und all eure schönen Gartenblogs, sodass ich zwischen Schlafen, Ausruhen und Tee trinken viel Zeit habe zu lesen, mir wunderschöne Frühlingsbilder anzuschauen und mich mit euch zu freuen, über jeden Fortschritt im Garten.

Magnolie, Pfingstrose, Schlüsselblumen und Tränendes Herz


Ich bin froh in den letzten Monaten ein Teil dieser Garten-Blogger-Welt geworden zu sein und festgestellt zu haben, dass es da ganz, ganz viele Gartenfreunde gibt, die sich genau wie ich über jedes erste Grün, jede neue Knospe, jede summende Biene, jedes zwitschernde Vögelchen,  den ersten Schmetterling oder jedes aufgegangene Samenkorn, jeden noch so kleinen Fortschritt im Garten, wie ein kleines Kind freuen können. Früher bin ich eher heimlich und unauffällig mit meiner Kamera durch den Garten gezogen und habe Fotos gemacht. Jetzt weiß ich, dass es ganz, ganz vielen genauso geht, und man hier und da auch mal von seiner "Außenwelt" dafür belächelt wird.
 
Immergrün, Primel, Scharbockskraut und Traubenhyazinthe

Gestern überquerte uns so ein Zwischentief und wir hatten hier den ersten richtig grauen und kalten Tag seit einiger Zeit. Leider fiel der erhoffte Regen nur sehr mäßig aus. Aber den Pflanzen hat es trotzdem sehr gut getan und sie sahen danach viel frischer aus. 

Papageientulpe nach dem Regen.

Beim nächsten Mal gibt es dann mehr Tulpenbilder.

Im Garten hat sich in den letzten Tagen sehr viel getan. Der Kirsch- und der Pflaumenbaum sind voll erblüht. Viele Tulpen haben ihre Knospen geöffnet. Das einzig Gute an der Trockenheit ist, dass sich das Unkraut noch in Grenzen hält, aber auch das wird sicher nach dem nächsten größeren Regenschauer explodieren.  

So nun wünsche ich euch allen einen schönen sonnigen Tag, so wie er zumindest hier für heute wieder angesagt ist, auch wenn es im Moment eher kalt, grau und nebelig ist und hoffe auch bald wieder im Garten in der Erde wühlen zu können.

Samstag, 18. April 2015

Gurken im Gewächshaus ziehen

So langsam wird es Zeit über die Aussaat der Gurken für das Gewächshaus nachzudenken.

Ich habe mir dieses Jahr allerdings vorgenommen, eher später als zu zeitig auszusäen, weil Gurken sehr kälteempfindlich sind und sich sehr schnell entwickeln. Oft steht man dann mit den Pflanzen da und weiß nicht so recht wohin, wenn sie in die Höhe schießen und man sie noch nicht ins Gewächshaus pflanzen kann. 


Vor 2 Jahren habe ich mich zum ersten Mal über die Anzucht von Gurken im Gewächshaus und die verschiedenen Gurkensorten informiert. Damals entschied ich mich für die Sorte "Saladin F1". Das ist eine bitterfreie Salatgurke, die resistent gegen Gurkenkrätze und Blattbrand sein soll und nur für den Anbau im Gewächshaus und unter Folie geeignet ist.
 

Salatgurke "Saladin F1"

Ich habe mit dieser Salatgurke in den letzten beiden Jahren sehr gute Erfahrungen gemacht. Nur zum Spätsommer hin schwächelte sie etwas und bekam an den Blättern "Falschen Mehltau". Aber da konnte ich auch eigentlich schon fast keine Gurken mehr sehen ;-). Die Gurken bringen zeitig Früchte werden etwa 35 cm lang und bilden auch keine großen Samenkörner aus. 

Nun habe ich von einer noch umempfindlicheren Sorte gegen Krankheiten gehört. Ich möchte diese zusätzlich ausprobieren, um zu schauen, ob es da einen Unterschied gibt. Es handelt sich um die Salatgurke "Fitness F1". Eine ebenfalls rein weiblich blühende Salatgurke mit etwa 40 cm langen Früchten.



Da ich ja auch keine Erfahrung mit der Anzucht von Gurken im Gewächshaus hatte, habe ich viel nachgelesen und ein Methode ausprobiert, die auch ziemlich erfolgreich war, sodass ich so viele Gurken hatte, dass ich sie noch verschenken konnte. Sicher gibt es "Gurkenspezialisten", die vielleicht ganz anders Verfahren. 

Für die Aussaat der Gurken füllt man den Anzuchttopf nur bis zur Hälfte mit Erde und legt 2 bis 3 Samen in jeden Topf. Gurken brauchen eine Mindesttemperatur von 20 Grad zum keimen. Wenn die  kräftigsten Gurkenpflänzchen über den Rand des Anzuchtgefäßes reichen, werden die andern schwächeren Sämlinge entfernt und der Topf bis unter den Rand mit Erde gefüllt. 



Das hat den Vorteil, dass man diese Pflanze nicht nochmal pikieren muss und sich unten am Stängel noch neue Wurzeln bilden können.  

 
Salatgurke Mitte Mai im Gewächshaus

 Die Gurkenpflanzen wachsen dann ziemlich schnell in die Höhe.

Salatgurke Mitte Juni


Bis zu den ersten 60 cm soll man dann alle Seitentriebe entfernen. Die nächsten Seitentriebe werden am besten hinter dem ersten Fruchtansatz gekappt. Besonders als ich das erste Mal Gurken zog, fiel mir das sehr schwer. Aber ich habe es dann meistens übers Herz gebracht und der Erfolg hat dem auch Recht gegeben.  



 
Anfang Juli

 
Dann lässt man die Pflanze bis zum Gewächshausdach wachsen und kappt sie nach einigen cm, manche raten auch, sie dann einfach weiter wachsen zu lassen. Mir fällt es immer besonders schwer die Seitentriebe zu kappen, an denen sich die Blüten befinden. Aber macht man das nicht, hat man wohl irgendwann nur noch einen Gurkenblattdschungel und für die Blattgesundheit ist es vielleicht auch nicht so von Vorteil.




Da ich Gurken, Paprika und Tomaten gemeinsam im Gewächshaus kultiviere, stehen sie bei mir immer in der hinteren Ecke. Da man Gurken nicht jedes Jahr auf die gleiche Stelle pflanzen soll und ich nicht immerzu die Erde im Gewächshaus austauschen möchte, habe ich sie abwechselnd in die Erde und in Kübel gepflanzt. Dieses Jahr möchte ich ausprobieren, eine Pflanze gleich in einem Sack mit Erde auszupflanzen.

Hat da jemand schon mal Erfahrungen damit gesammelt?

Donnerstag, 16. April 2015

Hurra "Ludwig" wird blühen...

Jeden Tag habe ich jetzt in meinem Garten nach meinem Flieder geschaut. Jedes Mal habe ich mich gefragt: Woran erkennt man es, ob es Blütenknospen oder Blätter sind?

Im vorigen Jahr war ich auch ganz ungeduldig und je dicker die Knospen wurden um so gespannter war ich. Aber am Ende waren es doch nur Blätter. Ich muss zugeben, er ist ja noch ganz klein und vielleicht braucht er auch noch etwas um sich einzugewöhnen. Aber ich kann es einfach nicht erwarten, den ersten Fliederduft zu genießen. 


Hier war ich mir noch nicht ganz sicher.
 
Seit ein paar Tagen bin ich mir jetzt ganz sicher, dass er zum ersten Mal blühen wird und ich kann es gar nicht erwarten, dass "Ludwig" seine Blüten richtig öffnet. Eigentlich haben meine Pflanzen ja keine Namen, aber bei "Ludwig" mache ich da eine Ausnahme. Ich habe mir schon so lange einen Flieder gewünscht und nun ist es endlich wahr geworden.

Hurra, es werden Blüten!!!

 

"Ludwig" nenne ich ihn weil es ein Flieder der Sorte:
 Edelflieder 'Andenken an Ludwig Späth' ist.





Ich habe ihn ausgewählt, weil er absolut frosthart sein soll, und als stark duftend beschrieben wird. Es werden wohl kein richtigen lila Blüten werden, wie ich eigentlich angenommen hatte, denn die Farbe wird eher als ein dunkelpurpurrot beschrieben. Aber ich lass mich überraschen.
 


 An den Flieder
Karl Ernst Knodt (1856 - 1917)

Flieder, blütenfroher Flieder,
Schlägst du bald die Augen auf,
Deine leuchtenden blauen Augen?

Sehnsucht nach dir durchblüht das Land.
Veilchen sind fort, noch reden nicht Rosen.
Nur die leisen Glöckchen des Maien
Läuten. Sie lockten dich immer herbei.

Heiss brennt die Sonne.
Heisser die heimliche Sehnsucht nach dir.

Flieder, blühst du,
Stillt sich die Sehnsucht -,
Lösest ganz leise die Flügel der Seele,
Lähmst durch ein wonnig weiches Ermüden
Die vor Erwartung erregten Gedanken,
Wandelnd Leid und Lied in lauter
Blühendes, liebendes All-Empfinden.








Sonntag, 12. April 2015

Vogelkino im Kirschbaum 2. Teil

Nachdem ich Anfang März schon einmal über den Einzug der Stare in unserem Garten geschrieben habe, scheint die Balz nun auf dem Höhepunkt zu sein.




Die beiden Nistkästen scheinen belegt zu sein. Leider kann ich die Nistkästen vom Fenster aus nicht beobachten. Die kleinen Blaumeisen sind wohl wieder ganz leise eingezogen. Man sieht sie nur ab und zu auf dem Kirschbaum, um sich im Vogelhäuschen die letzten Reste vom Futter zu holen.





Die Stare bauen immer noch ihr Nest. Bei der Auswahl des Baumaterials scheinen sie sich öfter ziemlich in der Größe zu verschätzen und manches gefällt der Starendame nicht und sie räumt schon wieder aus.

Unter dem Nistkasten liegen jedenfalls jeden Tag die aussortierten Restmaterialien. Um den Staren den Nestbau etwas zu erleichtern, habe ich etwas Stroh unter dem Kirschbaum verteilt. Und es wurde auch gleich neugierig inspiziert und schnell eine Probe mitgenommen.



Das restliche Material wurde dann am nächsten Morgen geholt. Deshalb sind die Bilder auch nicht so toll. Es war noch keine Sonne zu sehen und es war etwas bewölkt. Außerdem sind die Bilder alle durch eine Fensterscheibe fotografiert.



Die lustigen Balzgeräusche in vielen Varianten lassen mich immer wieder aus dem Fenster schauen und die Stare bei ihrer Balz beobachten.

Erst einer, dann zwei, dann drei, dann vier. Sind das alles Mitbewerber oder kommen sie schon zur Vogelhochzeit?






Ich wollte den tollen Sänger natürlich auch wieder mit der Kamera festhalten und wurde doch tatsächlich plötzlich Zeuge einer Paarung der Stare. Ich weiß nicht, ob man es wirklich erkennen kann, es ging so schnell und ich hatte gerade in diesem Moment auf den Auslöser gedrückt.

Hier waren es noch zwei...


... und hier war schon wieder einer davon geflogen.

Überall sind die Frühlingsgefühle ausgebrochen. Gegenüber haben die Stare wieder eine am Haus befestigte alte Straßenleuchte als Nistplatz bezogen. Im Nachbargarten haben Herr und Frau Elster ein großes Nest im Birkenbaum gebaut. Das wir sicher auch noch ein großes Spektakel werden.